Nachhaltigkeit ist kein Modetrend, sondern gewinnt in allen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung. Das gilt auch für das Thema Geldanlage. Noch sind nachhaltige Fonds ein Nischenprodukt, werden aber – da sind sich Finanzexperten einig – enorm an Bedeutung gewinnen. Der Bundesverband deutscher Banken befragte 2019 deutsche Bürger im Rahmen der Studie „Nachhaltige Geldanlage, Wissen und Engagement der Deutschen“. Ein zentrales Ergebnis: Erst fünf Prozent der Befragten haben bislang ihr Geld in nachhaltige Geldanlagen investiert. Mehr als die Hälfte der Befragten, die nachhaltige Geldanlagen kennen, aber sie noch nicht nutzen – und damit 14 Prozent aller Befragten –, können sich gut oder sehr gut vorstellen, künftig in diese Anlageklasse zu investieren. Ziel einer nachhaltigen Geldanlage ist es, eine Balance aus wirtschaftlichen, ökologischen, ethischen und sozialen Faktoren zu finden, um sich auch langfristig zukunftsfähig aufzustellen.
Umwelt, Soziales und Führungsqualitäten sind wichtige Kriterien
Wenn Sie Ihr Geld nachhaltig anlegen, hat das viele Vorteile. Nachhaltige Fonds werden anhand klarer Vorgaben und mit Hilfe eines dreistufigen Auswahlverfahrens definiert. Bei der Bewertung von Investitionen werden die sogenannten ESG-Kriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Führungsqualitäten (Governance) berücksichtigt. Im ersten Schritt werden infrage kommende Anlagen einer eingehenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen. Im zweiten Schritt erfolgt die Beachtung der Ausschlussregeln. Unternehmen, die beispielsweise Kinderarbeit tolerieren oder Rüstungsgüter produzieren, werden ausgeschlossen. Gleiches gilt für Länder, die beispielsweise die Todesstrafe zulassen. Im dritten Schritt wählt die Bank unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsanalyse Einzeltitel nach deren Renditechancen aus. Solche Fonds bieten somit eine interessante Anlagemöglichkeit für alle Anleger, die nachhaltige und soziale Verantwortung wahrnehmen möchten, ohne dabei auf attraktive Renditechancen zu verzichten.