Von Public Relations zu „Cooperative Relations“: Über genossenschaftliche Kundenbindung bei der VR Bank RheinAhrEifel eG

Die VR Bank RheinAhrEifel eG hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Weiterentwicklung ihrer Kundenbeziehungen beschäftigt. Traditionelle Public Relations (PR) haben ihren Wert, doch in der modernen (Finanz-)Welt ist eine tiefere und nachhaltigere Kundenbindung unerlässlich. Dies führt zum Konzept der „Cooperative Relations“, das nicht nur auf Vertrauen und Kundenbindung, sondern auf eine kooperative, partnerschaftliche und genossenschaftliche Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, Kundinnen und Kunden abzielt.

Klassische Public Relations vs. „Cooperative Relations“

Klassische Public Relations sind darauf ausgerichtet, ein positives Image und eine starke Markenidentität durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen zu fördern. Dazu gehören Pressemitteilungen, Medienarbeit, Sponsoring und Veranstaltungen, die darauf abzielen, die Bekanntheit und das Ansehen des Unternehmens zu steigern. Diese Maßnahmen sind zwar wichtig, aber sie reichen in einer zunehmend vernetzten Welt oft nicht aus, um eine tiefgreifende Kundenbindung zu schaffen.

„Cooperative Relations“ hingegen setzen auf eine nachhaltige und kooperative Beziehung zu Mitgliedern, Kundinnen und Kunden. Der VR Bank RheinAhrEifel geht es mit ihrem Fokus auf Mitglieder- und Kundenevents darum, nachhaltige Erlebnisse gemeinsam zu gestalten und eine echte Partnerschaft aufzubauen. Mitglieder werden befragt, und anhand von Wünschen und Feedbacks werden weitere Maßnahmen und Events kreiert.

Braucht es einen Fachterminus „Cooperative Relations“?

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Unternehmenskommunikation und Kundenbindung tauchen immer wieder neue Konzepte und Begriffe auf. Warum nicht der Begriff „Cooperative Relations", der doch für Genossenschaften auf der Hand liegt? Ist ein solcher Fachterminus notwendig?

„Cooperative Relations“ hebt die traditionelle PR auf eine neue Ebene, indem er eine tiefere, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bank und Mitgliedern beschreibt. Es geht nicht mehr nur darum, positive Nachrichten zu verbreiten, sondern darum, echte Erlebnisse gemeinsam zu gestalten, transparente Kommunikation zu fördern und langfristige, nachhaltige Beziehungen aufzubauen. Das Leben und Arbeiten in derselben Region, in derselben Stadt und das Zusammentreffen im alltäglichen Leben bringen eine völlig andere Art der Symbiose von Arbeits- und Privatumfeld mit sich. Die Genossenschaftsbanken treiben diesen Ansatz noch weiter: Was unterscheidet sie eklatant von anderen Bankengruppen oder den Sparkassen? Ein Mitbestimmungsrecht, das jedes Mitglied der Bank ausüben darf und soll. Das bedeutet die Partizipation wird auf die Spitze getrieben.

Beispiele für „Cooperative Relations“ in der Praxis

Die VR Bank RheinAhrEifel eG zeigt, wie „Cooperative Relations“ in der Praxis aussehen können. Finanzielle Soforthilfe während der Corona-Pandemie: Bereitstellung von zinsgünstigen Notfallkrediten und Tilgungsaussetzungen für von der Pandemie betroffene Mitglieder, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken und Existenzen zu sichern.

Digitalisierung für KMUs und Landwirte: Implementierung spezieller Beratungspakete und Schulungen für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Landwirte, um den digitalen Wandel zu meistern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Finanzierung von energieeffizienten Bau- und Sanierungsprojekten durch spezielle Förderkredite und Beratungsangebote, um Mitglieder bei der Umsetzung nachhaltiger Investitionen zu unterstützen. Unterstützung in der Hochwasserkatastrophe 2021: Unbürokratische Hilfe durch Sofortkredite und Spenden für betroffene Mitglieder und Gemeinden nach der Flutkatastrophe, um den Wiederaufbau in der Region zu beschleunigen und die Gemeinschaft zu stärken.

Durch Projekte wie „Female Finance“ und Veranstaltungen wie den Business-Brunch „Finanzen neu gedacht: Frauen als Treiberinnen des Wandels“ schafft die Bank Plattformen für den Austausch und die Zusammenarbeit mit ihren weiblichen Mitgliedern und Kundinnen, die diesen bewusst einfordern. Diese Maßnahmen fördern nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Loyalität und Zufriedenheit der Kundinnen. Das Projekt „Female Finance“ zielt darauf ab, finanzielle Bildung und Stärkung von Frauen zu fördern. Die Bank bietet vielfältige Bildungs- und Kommunikationsplattformen an, darunter inspirierende Interviews mit führenden Frauen in der Finanzbranche, interaktive Events, informative Videos und Podcasts.

Mit „Cooperative Relations“ ist aber auch der tiefe Drang verbunden, das Geschäftsmodell beziehungsweise die Unternehmensform der Genossenschaften weiterhin aufrechtzuerhalten, bekannt zu machen und zu kultivieren. So steht zum Beispiel die Gründung von Schülergenossenschaften im gesamten Geschäftsgebiet der VR Bank auf der Agenda der VR Bank. Schülergenossenschaften tragen dazu bei, junge Menschen frühzeitig in das genossenschaftliche Modell einzuführen. Diese Projekte fördern nicht nur unternehmerische Fähigkeiten, sondern vermitteln auch die Werte von Solidarität und gemeinschaftlichem Handeln. Die Einführung solcher Genossenschaften in Schulen schafft langfristig eine neue Generation von Mitgliedern, die die genossenschaftliche Idee weitertragen.

Darüber hinaus gilt es, die Teilhabe, Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung weiter auszubauen und ins digitale Zeitalter zu transferieren.

Die Notwendigkeit des Fachterminus „Cooperative Relations"

Die Notwendigkeit eines Fachterminus wie „Cooperative Relations" ergibt sich aus der Veränderung der Kundenbedürfnisse und -erwartungen. In einer Zeit, in der Authentizität und Transparenz immer wichtiger werden, hilft dieser Begriff, ein umfassenderes Verständnis von modernen Kundenbeziehungen zu vermitteln. Er betont die Bedeutung von echter Partnerschaft und gemeinsamer Wertschöpfung, die über die traditionelle PR hinausgeht.

Der Fachterminus „Cooperative Relations" hat nicht nur seine Berechtigung, sondern einen handfesten Nutzen: Er reflektiert die veränderten Erwartungen der Mitglieder, Kundinnen und Kunden und die Notwendigkeit für genossenschaftliche Unternehmen und Banken, noch tiefere und nachhaltigere Beziehungen zu ihren Mitgliedern aufzubauen bzw. Kundinnen und Kunden zu solchen zu machen. In einer Welt, die sich immer schneller verändert, bietet dieser Begriff eine wertvolle Orientierungshilfe für moderne Unternehmenskommunikation und Kundenbindung. Diese Aufwertung der Mitgliedschaft wird auch in der umliegenden breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Es darf daher kein „Verramschen“ oder „Verschenken“ von Mitgliedschaft stattfinden, da es sich hierbei um eine bewusste Aufwertung des Kundenverhältnisses handelt.

Zusammenfassung

Ein zentraler Gedanke bei der Entwicklung der „Cooperative Relations“ ist die Stärkung der Solidargemeinschaft, die Genossenschaften wie die VR Bank RheinAhrEifel eG auszeichnet. Genossenschaften bieten ihren Mitgliedern nicht nur finanzielle Dienstleistungen, sondern schaffen auch eine Plattform, auf der Mitglieder gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen erarbeiten können. Dies zeigt sich besonders in Projekten wie Crowdfunding-Initiativen (z. B. über die Plattform „Viele schaffen mehr“), die es den Mitgliedern ermöglichen, gemeinsam Ideen zu finanzieren und dadurch die Gemeinschaft zu stärken. Ein weiterer Bestandteil dieses Ansatzes ist das neue „MeinPlus“-Cashback-Programm, das besonders die Mitgliedschaft und das Engagement der Mitglieder honoriert.

Aber wie sehen Zukunftsperspektiven aus?

Ein Beispiel kann die Unterstützung lokaler Projekte sein, wie die Schaffung von Nahwärmenetzen, die in ländlichen Gebieten eine nachhaltige Energieversorgung sicherstellen. Diese selbstverständlich genossenschaftlich organsiert.

Der Gedanke der „Cooperative Relations“ könnte auch in Zukunft erweitert werden, indem neue Modelle entwickelt werden, die auf der engen Zusammenarbeit und dem Mitbestimmungsrecht der Mitglieder basieren. So könnten Bürgerversammlungen zu Themen wie „genossenschaftliche Dorfkneipen“ oder „Wohngenossenschaften“ organisiert werden, um lokale Bedürfnisse zu adressieren und gemeinschaftliche Lösungen zu fördern. Diese Versammlungen schaffen nicht nur Raum für den Austausch von Ideen, sondern stärken auch das Bewusstsein der Mitglieder für ihre aktive Rolle in der Genossenschaft.

Ein solider Markenkern ist entscheidend, um die Sichtbarkeit der Genossenschaft zu erhöhen. Die VR Bank RheinAhrEifel eG hat bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Marke durch nachhaltige Projekte und echte Kooperationen mit Mitgliedern, Kundinnen und Kunden aufzuladen. Dies gibt der Bank nicht nur eine stärkere Präsenz in der Region, sondern macht sie auch für neue Mitglieder attraktiver.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Cooperative Relations“ ein Konzept ist, das die genossenschaftliche Idee in die moderne Welt überträgt. Durch die Schaffung von Plattformen für gemeinschaftliches Handeln, die Stärkung der Solidargemeinschaft und die Sicherung des Nachwuchses legt die VR Bank RheinAhrEifel eG den Grundstein für langfristige und nachhaltige Beziehungen zu ihren Mitgliedern. Mit Blick auf die Zukunft bieten diese Handlungsfelder zahlreiche Möglichkeiten, die genossenschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen und die Attraktivität der Bank und ihrer genossenschaftlichen Struktur zu steigern.